27. Februar 2007
ja ich lebe noch die ganze aufregung und freude war vergebens…doch nun gut..der reihenfolge nach..
so sitze ich also im flugzeug nach venezuela…irgendwie fuehle ich mich wie ein gefangener auf dem weg in die freiheit! klingt komisch – ist aber so…allein das essen was sie mir auf dem flug servieren..alles ist so “westlich” ..da kommen doch glatt erinnerungen an die wiedervereinigung in mir auf…
auch die blinkenden duty-free laeden im flughafen von caracas werden staunden von mir in augenschein genommen..stimmt, ja..es gibt ja soviele sachen zu kaufen…dabei wohl merh unwichtiges als wichtiges…nach einer aufregenden nacht in einem wunderschoenen hotel, in dem ich lieber meinen schlafsack ausgepackt habe, als mich den decken anzuvertrauen, geniesse eine halbe stunde die heisse (ja richtig heiss) dusche bei vollem wasserdruck! das tat not. und auf gehts..schnell einen groesseren rucksack besorgt und eine hose, was mich den ganzen tag kostet. also schnell im busterminal angerufen wann die busse nach kolumbien gehen und siehe da in 1 stunde..also hurtig die sachen gepackt und mit dem taxi zum terminal. ticket kaufen, einchecken, hinsetzen..schlafen…12 std spaeter bin ich in maracaibo..eine stadt an der nordkueste venezuelas. es ist 5.45. alle terminals und schalter geschlossen. prima! also hinsetzen und abwarten..oh was schallt da durch die luft “maicao, maicao?!” jaaaa..ich hier..ich ich!! ich will da hin..taxi compartido..also teilen heisst es ..spitze..der preis ist okay und auf gehts!
auf der haelft der strecke ein kontrollposten der polizei! wie vorbildlich! schliesslich soll ja dadurch der kriminalitaet vorgebeugt werden. ich zeige meinen pass und warte auf das “gracias, buen viaje” ..nee stattdessen aussteigen..wo denn mein visa sei..und wie ich denn denken koenne ich koenne ueber land ausreisen, wo ich doch per flugzeug gekommen sei. hm..gerne erklaere ich dem beamten in freundlichem ton, dass es ein deutsch-venezolanisches gibt, wonach es keines visas bedarf und zudem haette mir die dame der immigration im flughafen versichert, dass ich beliebig ausreisen koenne..jedoch seine jahrelange erfahrung im venezolanischen sicherheitsdienst haelt ihn davon ab die realitaet zu erkennen und stattdessen steckt er meinen pass in seine hemdtasche und geht davon. 5 m in spaeter kommt er zurueck und erklaert ich muesse dann wohl leider umkehren. hm gut. kennt ihr diese einsamen strassen in der wueste..links wueste, rechts wueste, in der mitte der kontrollpunkt und genau ein auto dort. meines. welches nicht umkehrt, da die anderen ja weiterwollen…hm..der fahrer klaert mich auf, dass es wohl gg eine “bearbeitungsgebuehr” moeglich waere weiter zu fahren. da ich genau 100 euro in zwei scheinen zu je fuenfzig dabei habe, sehe ich mich gezwungen einen davon anzubieten. das gneuge nicht..aha..das genuege nicht! okay..also nr zwei auch noch…ja..da laesst er sich aber gerade so bewegen…weiter gehts…5 weitere checkpoints, keiner hat probleme mit dem pass, lediglich einmal wird mein gepaeck von der nationalgarde durchsucht. am letzten punkt vor der grenze schliesslich das gleiche..HA-HA..ich bin hochgradig amuesiert! umkehren solle ich, wenn ich keine geld habe…ja..also erklaere ich den “”freunden & helfern”, dass mein ganzes geld schon in den taschen ihrer kollegen stecke, ich student sei und keinen cent mehr habe…und..das kann doch nichtr wahr sein..der chef der truppe scheint tatsaechlich mitleid zu haben und laesst mich passieren. hinterher erfahre ich von einem venezolaner, dass sich die polizisten gegenseitig bestechen um an die begehrten grenposten zu kommen…
also schnell mal eben an der grenze angestellt um meinen ausreisestempel zu bekommen. ich warte und warte..bis der freundlich fahrer mir mein gepaeck bringt und sagt die anderen seien schon los und ich muesse nur hundert meter laufen, dann sei ich am ziel, aber er muesse los..also gut..der stempel wird geholt, der kolumbianische auch und dann: wo fahren denn hier die busse? 10 km weiter. aha..danke, taxifahrer! danke! also auf ein neues, ein neues taxi, ab zum busterminal, in den bus und ab auf die piste…flaches land links und rechts..und sogar ab und an meer…nicht schlecht..oder mit maschinengewehren bewaffnete soldaten, ja selten mal ein panzer..alles nur zu meinem schutz..das erinnert an aegypten 2003. eine halbe stunde bevor ich mein ziel erreichen soll gibts noch eine panne, was 2 std. verzoegerung bedeutet und so erreiche ich gluecklicherweise nach 24 std santa marta an der kolumbianischen karbikkueste. beinahe haette ich es verpasst. waehrend naemlich alle orte vorher angesagt wurden, verzichtete man bei sta. marta darauf. noch schnell ein hotel gesucht, 5 euro die nacht, das ist okay..eher schlicht aber sauber..und endlich schlafen!
am naechsten morgen soll es losgehen..zwischen 9 und 10 uhr..6 tage trekking in die sierra nevada..berge und dschungel..zur verlorenen stadt (ciudad perdida), die ca 1975 von grabraeubern entdeckt wurde und von der nur 10% freigelegt sind, weil die indianer dann die ausgraeber kidnappten und von der kolmbianischen regierung forderten ihren heiligen ort so zu belassen. dem kahm die regierung auch glatt nach!
um kurz vor 1 werde ich auch glatt abgeholt und es geht in einen kleinen jeep, wo schon 5 andere auf mich warten. zudem gibt es noch einen zweiten jeep…1 stunde strasse und die zweite stunde ab in die berge. die strecke mit dem jeep ist schon ziemlich aufregend, berg auf berg ab..serpentinen…durch fluesse und ueber “kleine huckel”…schliesslich erreichen wir eine kleines bergdorf, laden unsere sachen ab, die lebensmittel werden auf mulis geladen, unsere persoenlichen sachen sind in rucksaecken und wir starten…
ja..soweit so gut…den rest gibts beim naechsten mal! dann auch mit ein paar bildern!
Steffen, Steffen, Steffen – was machst du für Sachen? Du kennst das mit der “multa” doch oder wie auch immer es in Venezuela genannt wird (dinero del cohecho/soborno vielleicht? 😉 ). Jetzt weißt du warum sich Reiseprofis immer kleine Scheine einstecken *LOL*Pass auf dich auf und nimm nicht die ganze Nase auf einmal voll!!!