15. Februar 2007
…morgen geht nun mein Flug nach Venezuela. 4 Monate Kuba liegen hinter mir, in denen ich einiges erlebt und gesehen habe, was Ihr hier zu einem grossen Teil verfolgen konntet…
Was bleibt also noch zu sagen. Viel habe ich geflucht und geschimpft auf das Land und die Bedingungen kritisiert unter denen sowohl ich, als auch die Kubaner leben müssen. Doch dabei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ich das immer aus meiner Perspektive tue. Der Perspektive eines (mehr od weniger) wohlhabenden Deutschen, der normalerweise in einem der mit am meist entwickelten Länder (zumindest was Technologie angeht) lebt.
Sicher ist Kuba nicht perfekt und Deutschland ist es auch nicht, aber wenn man Kuba vergleicht mit anderen Ländern Südamerikas, wo es zwar alles gibt und dem Reichtum keine Grenzen gesetzt sind, der Armut allerdings auch nicht, so kommt es in meinen Augen unglaublich gut dabei weg!
In den 50 Jahren seit der Revolution ist einiges passiert, ja sie haben eine Analphabetenrate von knapp 60% auf fast null bekommen, sie haben eine unglaublich geringe Säuglingssterblichkeit. Doch irgendwann stagnierte der Entwicklungsprozess. Auch bedingt durch die völkerrechtswidrige Handelsblockade der USA. Die übrigens auf Drängen der Exilkubaner besteht, welche unglaublich hohe Summen in die Politik der USA investieren und sogar Senatoren stellen.
Aber ich muss auch sagen, dass ich mich nie in den 4 Monaten unsicher od bedroht gefühlt habe.
Und heute ist das Land gefangen in seinen gewachsenen politischen Strukturen und seiner „revolutionären“ Haltung. Ich wünsche dem Land Wechsel und Wandel, Schritt für Schritt..mindestens wünsche ich ihnen eine soziale Marktwirtschaft. Eine die funktioniert und die Bedürfnissen den Menschen gerecht wird.
Ich verlasse das Land mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Natürlich freue ich mich „zurück in die Zivilastion“ zu gehen, auf meine Familie und Freunde, die Menschen die mir lieb sind, aber es bleibt auch ein bitterer Beigeschmack, das Land und insbesondere Havanna zu verlassen. Gerne würde ich hier bleiben, mein Diplom schreiben und auch arbeiten, doch unter den Rahmenbedingungen die hier herrschen, ziehe ich es vor mich vorerst zu verabschieden…doch früher oder später werde ich nach La Habana und Cuba zurückkehren!
Was heisst das nun für Euch, die ambitionierten Blogleser?! Auf jeden Fall wird es keine weiteren Geschichten aus Kuba geben. Dafür aber auf jeden Fall eine einmonatige Verlängerung mit dem, was ich in Südamerika erlebe. Ich denke der Tausch ist akzeptabel, für alle Beteiligten. Mindestens einmal wöchentlich möchte ich diese Seite auffrischen.
Bueno, muchos saludos, abrazos y besitos de La Habana a todos, que siempre me han acompañado aqui, muchissimas gracias a todos por sus correos y saludos!
Entonces..me voy! Hasta luego!
Für alle Fans der alten Autos..
Habana Vieja. Natürlich nur für Touristen…
Für alle die denken, dass ich den ganzen Tag nur mit Strand, Mojito und Salsa tanzen verbringe..Hier ist der Autor fleissig am arbeiten in der Universität. der andere Mensch, José-Carlos. Nen echt feiner Kerl!
Der Gleiche noch einmal mit seiner Freundin..ich habe des öfteren bei beiden gegessen und etliche Tage mit José-Carlos in der Uni verbracht…
Viel Spass im restlichen Südamerika. Es soll landläufigen Meinungen nach, zu einigen kleinen Schwierigkeiten beim Leben wieder zuhaus geben. Hab ich mir sagen lassen. Naja, du wirst es zuerst erleben. Dein Beitrag hat mich fast zu Tränen gerührt (wirklich jetze) und ich stimme dem, bezogen auf meine Reise 100% zu…..rinjehaun ShenineDer unglaubliche Afrikanator
Recht hast du mein Freund. Kluge Worte, die du da zum besten gibst. ich hoffe für dich, dass der rest der reise deinen horizont noch weiter liftet und dass du wohlerhalten irgendwann wieder die deutsche grenze überfliegst.